Dr. Evamaria Brehm über Angela Schubert

Nach dem beruflichen Abschluss zur Grafik-Designerin erfolgte ab 1998 die künstlerische Ausbildung in hochrangigen Kunstakademien, Atelierkursen und Kunstschulen in Deutschland.
Die Teilnahme am Meisterkurs bei Rosa Loy (Neue Leipziger Schule / Neo Rauch) bildet den aktuellen Höhepunkt. 
Mit Angela Schubert begegnen wir einer Hamburger Gegenwarts­künstlerin mit ihrer realistischen und naturalistischen Malerei. Auf den ersten Blick erkennt der Betrachter bekannte Motive und Szenen, die im Bezug zur Hamburger Heimat der Künstlerin stehen. Der erste Blick erfasst die leuchtenden, dominierenden Farben und das Licht in den Bildern. Lässt man sich Zeit für den zweiten Blick, erkennt man die hohe zeichnerische Qualität der Künstlerin. Das „Zeichnen können“ ist die Basis für ein gelungenes Bild. Verstärkt wird dieser zweite Blick zusätzlich durch die grafisch gekonnte szenische Gestaltung des abgebildeten Motivs. Intensive, schwungvolle, grafische Formen, das Gefühl für die Ausgewogenheit der Gestaltung der Fläche sowie das leichthändige Spiel mit verschiedenen Graden der Abstraktion sind charakteristische Merkmale des Schaffens der Künstlerin.
In ihren Bildern findet sich nichts Überzeichnetes, nichts Gekünsteltes, 
nichts Ambivalentes — nur klare Aussagen. Zentrale Elemente der Bildkompositionen sind der geradlinige Blick auf alltägliche Motive (vorzugsweise Motive aus ihrer Heimatstadt Hamburg, das dynamische Geschehen im Hamburger Hafen, Menschen in Ruhe oder in Bewegung auf dem Weg zum Strand, in Booten ein Fleet entlang rudernd, das Ein- und Aussteigen aus Bahnen an den Landungsbrücken, Menschen in Ruhe auf einem Mercado die Sonne genießend, die sie sicher und überzeugend in Szene setzt. Genauso sicher das tummelnde Durcheinander auf dem Jahrmarkt, dem Oktoberfest oder dem Dom. Die Menschen, Kinder werden zum „Greifen nah“ temperamentvoll pastellig bis intensiv coloriert mit strahlenden Gesichtern widergegeben. Ansonsten bevorzugt die Künstlerin den Blick von hinten auf die Menschen, selten von vorne, außer bei ihren Portraits.
Der Schlüssel zum Bildverständnis und zur Bildkomposition der Künstlerin ist zum einen deren grafisch gestaltete Dreidimensionalität.
Motive wie Schiffe, Architektur, die Figurationen an sich begegnen dem Betrachter wie plastische Figuren. Fast liebevoll wird die Farbgebung inszeniert. Hier finden Sie eine gekonnt mit dem Motiv abgestimmte Farbgebung als emotionale Erfahrung und verstärkende Komponente – somit wird Farbe zu einem weiteren wesentlichen Bedeutungsträger für das Bild.
Man kann auch sagen, die Formen schwingen im Einklang mit der gewählten Farbgebung. Dieser Einklang nimmt den eher technischen, realistischen, kraftvollen Motiven die kühle, sachliche Härte zugunsten eines harmonischen Miteinanders.
Angela Schubert arbeitet mit dickem, sicheren Pinselstrich und klaren kräftigen Farben teils in Öl, teils in Acryl auf Leinwand.
Kommen wir zur Linienführung: Diese wird durch die intensive Farbgestaltung in ihrem Volumen teils dramatisch betont und verstärkt. Zusätzlich verstärkt wird das Bilderlebnis durch die Einbeziehung der perfektionistischen Gestaltung von Licht und Schatten. Alle hier erwähnten Facetten gemeinsam unterstreichen die lebendige, kraftvolle Wirkung der dargestellten Szenen.
Es findet sich nichts Banales, nichts Oberflächliches – nur die Poesie des Augenblicks in vielen verschiedenen Situationen und Variationen. Die Motive fallen der Künstlerin zu im Hafen, im Urlaub, in der Stadt, am Meer, am Strand, beim Sport, im alltäglichen Geschehen, uns allen bekannte Szenen, die sie mit Aufmerksamkeit für sich entdeckt.
Aber nicht nur dies – auch Tierportraits gehören zu ihrem Oeuvre. Naturnah malt sie diese, ebenso liebe- und wirkungsvoll wie ihre technischen Motive, geradlinig und überzeugend, den Hahn, die Kuh, ein Pferd.
Von sich selbst sagt sie: Licht, Farbe, Architektur, Wasser und Menschen – wo 
Lebendiges aufeinandertrifft, entsteht Spannendes. „Meine Inspiration ist es, diese einzigartigen Momente festzuhalten und in der Malerei sichtbar zu machen“.

Dr. Evamaria Brehm
Forum Kunst&Dialog Ausstellungsmanagement und Künstlervermittlung

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.